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1. Preisträgerin des Renate Holm- und
Emmerich Kálmán Preises.
Ausgezeichnet mit der Gottlob-Frick-Ehrenmedaille.

Die Sopranistin Lisa Tjalve wurde 1974 in Kopenhagen geboren. Ihre Begabung für den Gesang wurde früh von dem dänischen Dirigenten Tage Mortensen entdeckt. Schon in den Jahren 1985-91 sang sie unter seiner Leitung als Solistin in zahlreichen Konzerten, Fernsehübertragungen und CD-Produktionen mit dem Orchester des dänischen Rundfunks. Danach studierte sie an der Hochschule für Musik Köln bei den Professoren Kms. Hans Sotin und Klesie Kelly-Moog und schloss ihr Gesangsstudium im Jahr 2000 mit Auszeichnung ab. Sie besuchte Meisterkurse bei Ingrid Bjoner, Tom Krause, Diane Montague und Edda Moser. Nachfolgend waren die Bel Canto Spezialisten Felix Rolke und Neil Semer sowie Brigitta Seidler-Winkler wichtig für ihre weitere technische und musikalische Entwicklung. 2003 folgte ihr öffentliches Konzertexamen am Königlich Dänischen Musikkonservatorium in Kopenhagen bei Prof. Kirsten Buhl-Møller. Die dänische Zeitung Politiken schrieb am nächsten Tag von einer ”bemerkenswerten Präsenz, erbebenden feinen Nuancen, brillanten Koloraturen mit lyrisch-dramatischem Potential”.
Ihre ersten Engagementshatte Lisa Tjalve am Stadttheater Pforzheim, am Teatro Vipiteno/Sterzing,  und am Hebbel Theater in Berlin mit der Zeitgenössischen Oper Berlin. Sie fing zunächst mit Rollen aus der Barockzeit an wie Calisto in "La Calisto" von Cavalli und Iphise in "Dardanus"vonRameau. Eine Oper, die beim „1. Kölner Rameaufestival“ unter der Leitung von Marcus Creed aufgeführt wurde. Auch als Maria in "West Side Story" war sie zu hören. Danach folgte die Uraufführung von Markus Stockhausen´s "Sphärenmusik". In einer Zusammenarbeit mit dem Neuen Rheinischen Kammerorchester Köln, wurde dieses Stück live auf CD aufgenommen. Mit selbigem Orchester kam es mit Lisa Tjalve zu einer Einspielung von "Die Schöpfung" auf CD.

Von 2001 bis 2003 war sie festes Ensemblemitglied des Theater Lübeck. Dort sang sie u. a. Rollen wie die Rosina in "Der Barbier von Sevilla", die Despina in "Cosi fan tutte", die Lauretta in "Gianni Schicht" und die Sophie in "Der Rosenkavalier". Über ihr Debüt als Sophie schrieben die Kieler Nachrichten von “Sternstunden mit Sopran”. In Operetten Rollen war sie als Valencienne in "Die Lustige Witwe" und als Lisa in "Gräfin Maria"zuhören. Zu ihrem Lübecker Repertoire gehörten auch die exponierten Koloraturrollen wie Agnesin"Die Schule der Frauen" von Rolf Liebermann und Zémire in "Zémire und Azor“ (Die Schöne und das Tier) von A. E. M. Grétry. Die Frankfurter Allgemeine (Jürgen Kesting, der bekannte deutsche Kritiker) schrieb, dass sie die Rolle der „Zémire mit blitzsauberen Koloraturen und feinen dynamischen Nuancen ebenso gerecht wurde wie der Anmut der Erscheinung einer wirklichen Belle”. Im August 2003 verlieβ die Sängerin ihre Anstellung als festes Ensemblemitglied am Theater Lübeck auf eigenen Wunsch, blieb aber dem Theater weiterhin als Gast verbunden. So war sie im Herbst 2003 in ihrer Glanzrolle als Sophie dort erneut zu hören.

Als Freelance-Sängerin konzertierte Lisa Tjalve als Solistin mit Lieblingswerken wie "Carmina Burana" von Orff und "Stabert Mater" von Pergolesi und sang in Operetten- und Opernaufführungen in der Philharmonie Köln, der Philharmonie Berlin, dem Konzerthaus Berlin, dem französischen Dom Berlin, der Beethovenhalle Bonn, der Crown Hall Jerusalem, der Musik- und Kongresshalle Lübeck, dem Konzertsaal des dänischen Rundfunks und auf der Bühne der Salzburger Osterfestspiele. Hier begegnete sie Dirigenten wie Claudio Abbado, Helmuth Froschauer, Konrad Junghänel, Roman Brogli-Sacher und Uri Segal sowie den Regisseuren Peter Stein, Michael Hampe und Anthony Pilavachy und arbeitete u. a. mit den Berliner Philharmonikern, dem Orchester der Komischen Oper Berlin, The Jerusalem Symphony Orchestra, dem WDR-Symphonie Orchester, dem Ensemble Modern, den Lübecker Philharmonikern und den Orchestern des dänischen Rundfunks zusammen.

2005 sang Lisa Tjalve an der „Fynske Oper“ in Dänemark die Hauptrolle der wahnsinnigen Cecilder Oper "Hosekræmmeren" von Svend S. Schulz. Basierend auf dem Text des berühmten dänischen Schriftstellers Steen Steensen Blicher. Der bekannte Opernsänger Ulrich Cold schrieb über Lisa Tjalve inder dänischen Zeitung Børsen von einer Sängerin auf „himmelhoch künstlerischem Niveau”, die ”Stimme, Aussehen, Technik und Spielfreude in groβem Stil” besitzt. Danach folgte die Rolle der Calisto in der wiederentdeckten Oper "Giove in Argo" von Händel an der Markgräflichen Oper in Bayreuth im Rahmen des Festivals Bayreuther Barock 2006. Giove in Argoerschien anschlieβend in einer Ersteinspielung auf CD unter dem Label Cantate Musicaphon Records mit dem Kölner Orchester „Concert Royal“.

2006 gegründete Lisa Tjalve, zusammen mit dem Tenor David Danholt und dem gefragten Pianisten Ulrich Stærk, das Dänische Trio Bel Canto. Ausschlaggebend hierfür war undist das gemeinsame Interesse für das Italienische Bel Canto Fach. Seither führen sie bekannte Arien und Duette mit groβem Erfolg in diesem Genre auf.

In der Spielzeit 2006/2007 gastierte die Sopranistin an der Komischen Oper Berlin in der Titelpartie der Oper "Pinocchio" von Pierangelo Valtinoni.

Im April 2007 erschien ihr Solo CD Album  Lisa Tjalve, Lyric & Coloratura Arias Live, with Pianobei Bross-Art & Danacord Records. Das Album reflektiert ihre warme ausdrucksstarke Stimme.

2007 erhielt die Sopranistin beim "Internationalen Paul-Lincke Gesangswettbewerb“, der in Verbindung mit den "Elblandfestspielen Wittenberge" stattfand, für hervorragende künstlerische Leistungen den ersten Preis im Fach Operette, den "Renate Holm-Operetten-Preis". Schirmherrschaft der Festspiele haben S.K.H. Dr. Friedrich Wilhelm Prinz von Preußen, Ministerpräsident Matthias Platzeck und die berühmte Kammersängerin Renate Holm. Im Rahmen eines Gala-Konzerts der Festspiele erhielt sie außerdem den „Emmerich Kálmán-Preis“. Die Preisüberreichung wurde im Deutschen RBB Fernsehen übertragen. Lisa Tjalve wurde auβerdem, von 205 Sängern, Semi-Finalistin im internationalen Opern-Gesangswettbewerb „D´Art Lyrique“ 2007, der in Verbindung mit dem Strasbourg Festival steht mit Barbara Hendricks als Juryvorsitzenden.

2008 war Lisa Tjalve auf Tournée als Musette in "La Bohème" mit Operaen i Midten in Dänemark. Die dänischen Zeitungen beschrieben sie als eine "triumphierende, liebenswürdige und überaus kokette Musette". Tjalve wurde gleichzeitig von der Kms. der Wiener Staatsoper Renate Holm eingeladen, um mit ihr eine gemeinsame Konzertreihe zu singen. Organisiert von der www.Gottlob-Frick-Gesellschaft.de. Dabei wurde ihr als groβe Überraschung die Gottlob Frick Ehrenmedaille, zur Anerkennung ihres Talentes überreicht; zusammen mit so bekannten Persönlichkeiten wie Kms. Gwyneth Jones, Heinz Holezek, Heinz Hagenau, Peter Runge und Andrzej Saciuk, die diese Medaille für ihr Lebenswerk erhielten.

Vom 2007-2010 war Lisa Tjalve der Alten Oper Erfurt regelmäβig als Gast in den jährlichen Operetten Produktionen des Hauses verbunden.

2009 wurde Lisa Tjalve wieder eingeladen die Hauptrolle in der Oper "Pinocchio" an der Komischen Oper Berlin zu singen. Gleichzeitig sang sie dort die Melissa in Calixto Bieitos aufsehenserregender Inszenierung von Glucks Oper "Armida", dirigiert von Konrad Junghänel. Danach folgte die MaterGloriosain "Mahlers 8."die"Symphonie der Tausend", unter dem Dirigat von Heinz-Walter Florin in der Philharmonie Köln. Für ihr solo Bel Canto Konzert mit dem Heilbronner Sinfonie Orchester, unter dem Dirigenten Peter Braschkat, bekam sie höchstes Lob von den Kritikern. Die Sängerin gastierte auch mit den Berliner Grammophonikern und Operettenstar Heiko Reissig in der Philharmonie Berlin, mit denen sie regelmäβig dort Konzerte gibt.

2010 war Lisa Tjalve für die Sopran Rolle in Ligetis „Nouvelles Aventures“ an der Zeitgenössischen Oper Berlin (ZOB) engagiert. Die Aufführungen fanden in Verbindung mit dem Berliner Festival „Ankunft neue Musik“ statt. Seitdem befindet sich die Sopranistin in enger Zusammenarbeit mit der ZOB, und istinmehreren Produktionen zu hören. 2011 sang sie das Stück „I met Heine on the Rue Fürstenberg“ von Morton Feldman in einem Kurzfilm der ZOB. Aufgenommen an der Komischen Oper Berlin und im Tangoloft Berlin. Frau Tjalve hat eine tragende Rolle in dem Feldman Film, der für das angesehene Internationale Filmfestival Rotterdam ausgewählt wurde. 2012/13 ist die Uraufführung einer Oper von Sidney Corbett, einer der führenden amerikanischen Komponisten von heute angedacht, wo Lisa Tjalve die Hauptrolle singen wird. Sowie eine Filmaufnahme von Corbett´s Lieder aus der Bettlerschale.

April 2012

 

 

 



© 2012 by Lisa Tjalve